Sofern ein Angehöriger oder Freund festgenommen wird, ist eine unverzügliche Einschaltung eines Strafverteidigers besonders wichtig.

Der Beschuldigte sollte zwingend von seinem Schweigerecht Gebrauch machen, bis ein Verteidiger eintrifft. Lediglich zu den Angaben der Personalien ist er verpflichtet.

Hierzu gehören:

• Name
• Geburtsdatum und Geburtsort
• Staatsangehörigkeit
• Familienstand
• Anschrift
• Beruf

Man sollte als Beschuldigter auf jeden Fall darauf bestehen, dass ein Strafverteidiger hinzu gerufen wird. Die meisten spezialisierten Strafverteidiger sind rund um die Uhr erreichbar. Darüber hinaus gibt es in vielen größeren Städten einen Strafverteidigernotdienst.

Für Angehörige und Freunde gilt: Nicht immer ist die Polizei geneigt, bei der Auswahl eines guten Anwalts zu helfen. Oft wird den Beschuldigten nur das Telefonbuch hingelegt, in dem nicht immer die Notfall-Nummern außerhalb der Bürozeiten stehen. Unterstützen Sie Ihren Angehörigen bzw. Freund und suchen Sie einen Anwalt, während dieser noch zum Revier verbracht wird. Versuchen Sie in jedem Fall den Namen des zuständigen Beamten und die Dienststelle zu erfahren. Halten Sie die Personalien des Verhafteten (Name, Adresse, Geburtsdatum) bereit.

Machen Sie sich über die Kosten nicht zu viele Sorgen. Wenn wirklich Untersuchungshaft angeordnet wird, erfolgt eine Beiordnung als Pflichtverteidiger, wenn die Gebühren nicht aufgebracht werden können.